02.08.2013 Da denkst du es ist vorbei…

… und dann bekommt dein Kind auf einmal hinter den Ohren, im Gesicht und am Hals lauter rote Flecken. Erst dachte ich noch, dass es eventuell eine allergische Reaktion auf irgendetwas ist, aber wir hatten eigentlich nichts Neues eingeführt. Im Laufe des Tages breiteten sich die Flecken schließlich aus bis runter zu den Windeln und zwar vorne und hinten.

Die modernen Eltern von heute googeln dann natürlich erstmal, waren aber hinterher noch beunruhigter als vorher – was eigentlich zu erwarten war bei undefinierbaren Punkten. Dachten wir vorher noch an einfache Hautirritationen, hatten wir jetzt die muntere Auswahl an Masern, Röteln und Windpocken, aber auch das Drei-Tage-Fieber war ein heißer Kandidat im Rennen um die Lösung des Problems.

Ich beschloss erst einmal nicht in Panik zu geraten, da Panik unweigerlich in der Rettungsstelle irgendeines Krankenhauses geendet hätte – Lektion Nr.1: Wenn mit Kindern etwas nicht in Ordnung ist, dann grundsätzlich Freitags abends – und rief eine sehr gute Freundin an, die praktischerweise Ärztin ist. Nach eingehender Befragung meiner Wenigkeit zur Problematik der Symptome konnten wir Windpocken und Masern sehr schnell ausschließen – Windpocken erkennt man, weil das nicht nur rote Flecken sind und Masern gehen eigentlich immer mit hohem Fieber und allgemeine schlechter Verfassung des Kindes einher. Da der kleine Mann kein Fieber mehr hatte und auch sonst munter wie immer nur eben fleckig war, blieben also nur noch Röteln und das Drei-Tage-Fieber übrig. Allerdings trafen auch auf keine der beiden Fleckenverursacher alle Symptome zu. Röteln gehen nicht selten ebenfalls mit Fieber einher und verbreiten sich über den gesamten Körper, was bei Baby nicht der Fall war, Arme und Beine waren nämlich fleckenlos. Beim Drei-Tage-Fieber allerdings taucht der Ausschlag normalerweise unmittelbar nach dem Abklingen des Fiebers auf und es gibt lediglich hohes Fieber und keine begleitenden Erkältungserscheinungen. Zwischen Fieber und Ausschlag lagen beim kleinen Mann immerhin vier Tage und er hatte zudem eine fette Erkältung.

Wir kamen zum Schluss, dass es beides sein könnte, wir aber eher zum Drei-tage-fieber tendieren. Da nun aber beides virale Erkrankungen sind, die weder besonders gefährlich noch konkret behandelbar sind – man kann lediglich Symptome wie Fieber oder Husten/Schnupfen bekämpfen – entschieden wir nach dem Gespräch mit der befreundeten Ärztin, dass wir abwarten werden. Sollte Baby Fieber bekommen, geht es sofort zur Rettungsstelle und wenn die Flecken bis Montag nicht verschwunden sein sollten, dann werden wir ihn noch einmal der Kinderärztin vorstellen.
Das einzige worüber ich in dieser Situation wahnsinnig froh bin, ist, dass ich dem kleinen Mann das Antibiotikum nicht gegeben habe. Denn da Babys Erkrankung höchstwahrscheinlich viral ist, hätte ich ein Mittel verabreicht, das nichts hilft und dabei noch Babys Darm schadet. Manchmal ist Bauchgefühl eben doch ein guter Ratgeber.

© frhoppe 02.08.2013

06.04.2013 Die Vorteile und die Fallstricke des Stillens

Heute Morgen – oder besser heute Nacht – erwachte ich aufgrund relativ undefinierbarer Schmerzen in meinem linken Ohr. Unschöne Sache das, noch hoffte ich jedoch, dass sich dieselbe wie schon öfter nach dem Schlafen in Luft aufgelöst haben würde. Hatte sie aber nicht! Sie hatte sich verschlimmert. Ich hatte nicht nur immer noch Schmerzen, ich hörte auch nichts mehr, weil alles zu geschwollen war.

So sind wir also, nachdem wir den kleinen Mann bei seiner treu sorgenden Großmutter väterlicherseits abgegeben hatten, in die nächst gelegene Rettungsstelle mit HNO-Arzt gefahren – natürlich bekomme ich so eine Scheiß von Freitag auf Samstag, wo kein normaler HNO-Arzt Sprechstunden hat. Bei unserer Ankunft dort wären wir am liebsten wieder umgekehrt, so voll war es da – rettungsstellenerfahrene Leser wissen, dass man da gerne mal seine 3-4 Stunden sitzen kann. Wir beschlossen jedoch, es erst einmal mit dem „Mein Baby wird noch gestillt, ich kann es nicht so lange alleine lassen“-Bonus zu versuchen. Die freundliche Dame hatte zwar großes Verständnis – sie wusste ja nicht, dass wir unser mit ausreichend abgepumpter Milch versorgtes Baby schamlos vorschoben – konnte aber nichts Genaues und schon gar nichts Verbindliches sagen. Man müsse halt sehen! Mag es das wartende Baby gewesen sein oder aber die Tatsache, dass Notfälle im HNO-Bereich nicht so häufig sind wie andere, erstaunlicherweise kamen wirbereits nach einer halben Stunde ran.

Na ja, was dann folgte, war nicht so schön. Damit er was sehen konnte, musste der Arzt erstmal den Gehörgang reinigen und ganz ehrlich – da hab ich lieber noch mal Wehen. Da weiß ich wenigstens wofür ich die Schmerzen habe. Aber wenn dir einer in deinem entzündeten, zugeschwollenen Gehörgang rumwerkelt und schabt, dann zuckt dir schon die Hand, wenn er dann noch den Hinweis gibt, man solle doch bitte entspannt bleiben. Und dann kam der mit antibiotischer Salbe getränkte Streifen ins Ohr, was nur unwesentlich weniger unangenehm war als das Prozedere davor. Schön fand ich aber, dass dem Arzt – nachdem er den ungefähr drei Meter langen Streifen fein säuberlich in mein Ohr gestopft hatte – einfiel, dass ich da ja vorhin was von „voll stillen“ und „kein Antibiotikum“ erwähnt hatte. Er schaue doch besser mal nach, ob es bei der speziellen Salbe keine Kontraindikation gebe. Und was soll ich sagen? Gab es!!! Also wieder raus mit dem ganzen Zeug, das Ohr noch mal gereinigt und dann einen neuen Streifen rein, diesmal mit einer Salbe, die angewendet werden darf. Und gratis dazu gab es den Kommentar: „Das hätte ich jetzt nicht gedacht, dass das beim Stillen auch noch so streng ist!“

Was lernen wir also aus dem heutigen Tag, außer, dass auch Ärzte lieber zuerst ins System schauen sollten? Wenn man stillt, dann kann einem das schon mal die eine oder andere Tür schneller öffnen. Es kann aber auch dafür sorgen, dass man länger hinter dieser Tür verweilt, als gewollt.

 

PS: Man möge mir den heutigen, etwas langatmigen, wenig mit Baby zu tun habenden Beitrag verzeihen, aber ich LEIDE!!! 😉

© frhoppe 06.04.2013

14.03.2013 Was war zuerst – Milchstau oder Fieber?

Tja, da ist er nun. Nachdem ich mich erst neulich mit einer Freundin darüber unterhalten habe, dass ich noch keinen hatte, habe ich nun nach vier Monaten den ersten Milchstau. Und ich muss sagen, ich hoffe erstens, dass es schnell vorbei ist und zweitens, dass ich nicht noch mal einen bekomme. Das tut nämlich schweinisch weh!

Und nun haben wir das Problem, dass ich zusätzlich auch noch krank bin – schon wieder, so langsam reichts echt! Das ist ja grundsätzlich schon nicht schön, aber in diesem Fall noch blöder, weil wir nicht wissen, was zuerst da war – Der Milchstau oder der grippale Infekt! Blöd ist das deswegen, weil Fieber und Erkältung schon mal einen Milchstau auslösen können – da muss man dann halt durch. Allerdings kann ein Milchstau auch von Fieber und grippeähnlichen Erscheinungen begleitet sein. Und das wäre dann wirklich bescheiden schön, weil das hieße, es ist eine Entzündung in der Brust. Und die Folge wäre dann Antibiotika L. Tja, jetzt ergreifen wir alle Maßnahmen, die uns so einfallen – warme Lappen beim Stillen, warme Duschen, ausstreichen, Kind so legen, dass es beim Trinken mit dem Kinn die Stelle massiert, die verhärtet ist und abpumpen, abpumpen, abpumpen. Wenn jemand unter euch Müttern noch Tipps hat, dann her damit!

Mein Trost ist, dass der kleine Mann wirklich fantastisch ist. Er ist so lieb, fast als würde er merken, dass es der Mama gerade nicht so gut geht.

© frhoppe 14.03.2013