10.02.2016 Weil’s so schön war – oder: Es geht so selten um sie!

Also eines muss man ja hier wirklich mal festhalten: Ich schreibe nicht wirklich oft über das Herzensmädchen. Das liegt zum einen daran, dass der Lieblingssohn sprachlich einfach mehr Potential bietet – gestern Abend sagte er beispielsweise zu mir: „Mama, keine Angst, du kannst ruhig gehen! Ich versterbe nicht!“
Zum anderen aber liegt es daran, dass ich das Babymädchen noch nicht so recht loslassen möchte in die Welt.

Ich schrieb ja schon, dass wir uns zwar erst annähern mussten, dass unser Verhältnis jetzt aber seeeehr eng ist. So eng, dass sie mich anheult, wenn ich den Raum betrete und sie nicht SOFORT auf den Arm nehme. Und so eng, dass sie in der Regel erst mal in Tränen ausbricht, wenn ich sie jemand anderem auf den Arm gebe.
Das finde ich einerseits sehr schön – man fühlt sich ja sehr gebraucht und geliebt – andererseits kommt sie aber im April in die Kita und bis dahin sollte das besser möglich sein.
Darum aber soll es heute nicht so sehr gehen.
Sondern darum, dass ich statt zu teilen, was die kleine Motte macht, lieber öfter zuschaue bei ihren Fortschritten und die Momente genieße.
Schließlich haben wir in der letzten Woche hart dafür gearbeitet, denn da ist sie jede Nacht wach geworden und hat 1 bis 2 Stunden geschrien wie am Spieß.
Außer das Licht war an!
Dann hat sie mit uns geschäkert.

Wie vermutlich 90% der Eltern haben wir versucht uns mit dem „Das ist nur ein Schub“-Mantra zu beruhigen und hey: Dieses Mal war es anscheinend ausnahmsweise wirklich mal einer.
Tatsächlich kann das Kind nämlich gar nicht so oft schuben, wie es das vermeintlich in den Augen verzweifelt-übernächtigter Eltern tut.
Trotzdem: Symptom eines Schubes ist nebst der eben erwähnten Schreierei und Unleidlichkeit auch der Umstand, dass das Kind etwas neues kann!

In unserem Fall jede Menge.

Das Babymädchen kann ja schon seit einer Weile mit festhalten laufen und auch ganz wunderbar – nein, nein, nein, nein – klettern auf alles, was so ganz und gar nicht sicher ist. Auch Mama, Papa und Da sagt sie schon, sowie während eines einmaligen Ausrutschers „Opa!“. Außerdem beherrscht die das „Gib Fünf!“ und das Winken, wenn man „Hallo, Hallo!“ oder „ByeBye!“ sagt – immer vorausgesetzt ihre Ladyschaft ist in der Stimmung, das Volk zu belustigen.

Seit eins, zwei Tagen ist aber nun ein wahres El Dorado an Kontaktaufnahmen hinzu gekommen.
So plappert sie zum Beispiel in einer Tour vor sich hin.
„Blablabla, brabra, nguuuu, gaa…da …mamamamamamama…Papa! Da!“
So geht das den ganzen Tag. Mit sich selbst, mit dem unheimlich sympathischen Baby im Spiegel, sehr ernsthaft mit ihren diversen Teddys und Puppis und heute auch exzessiv mit ihrem Düdeldingsi.
Wobei ich ernsthaft vermute, dass diese Höllenmaschine sie beleidigt hat, denn diese Konversation klang eindeutig nach einer saftigen Standpauke!
Zudem beginnt sie, Laute nachzuahmen!
Um nur zwei Beispiele zu nennen: Wenn ich ihren Brei auf den Tisch stellen, dann sagt sie „Etten, Etten!“ und heute haben wir das schöne Wörtchen „Nochmal!“ geübt!
„Maaaaaa!!“ krähte sie glücklich, wenn ich sie noch einmal in die Höhe werfen sollte.
Und das hätte ich beinahe noch vergessen: Sie sagt „Ja!“ Also mehr „Chia!“ aber eindeutig im Sinne einer begeisterten Zustimmung.
Überhaupt legt die kleine Krabbelmaschine eine erstaunliche Begeisterung an dem Tag, bei allem, was sie so den lieben langen Tag tut.
Wach werden, Mama sehen, gewickelt werden, spielen, Mama sehen, Essen, krabbeln, hochziehen, Mama sehen, Chaos anrichten, sich in Gefahr bringen, Mama sehen, Nuckel finden, hopsen, fliegen, Mama sehen …. und so weiter.
Besonders süß ist diese Begeisterung, weil sie im Moment gerade klatschen gelernt hat. Voller Elan haut sie ihre beiden Hände aneinander und freut sich über das Gefühl und das Geräusch. Und ihr neuestes Kunststück löst bei uns allen Entzücken aus.

„Wie groß bist du?“ fragt man das Zaubermädchen und je nach Laune – ich erwähnte die Abhängigkeit ihrer Handlungen von der Gunst, die sie zu gewähren bereit ist – reißt sie beide Arme in die Luft und grinst einen Lob heischend an.
„Jaaaaa! Soooo groß bist du mein Mädchen,“ quietsche ich dann brav, worauf sie mit einem begeisterten Hopsen und Klatschen reagiert.

Mein Babymädchen ist so ein tolles kleines Wesen. Ganz lustig und klug und liebenswert bei all dem Chaos, dass sie anrichtet. Man kann nicht anders als zu lachen, wenn sie Blödsinn macht und einen dann ganz stolz-koboldig angrient mit ihren zwei Zähnchen.
Allerdings muss ich nun zum Schluss doch noch mal vom Lieblingssohn schwärmen.
Denn der kam heute nach der Kita mit einem Strauß Blumen nach Hause, die er beim Papa in Auftrag gegeben hat, weil Mama IMMER Blumen haben soll.
Und beim Abendessen unterbrach er urplötzlich sein Essen, schaute mich an und sagte sehr, sehr ernst: „Mama! Ich hab dich sooooo lieb!“ Dann aß er weiter.

Ich habe tolle Kinder.

Frhoppe 10.02.2016

18.01.2016 Wenn’s mal dringend ist…

Zitat des Tages:
„Wenn man so fährt wie Opa G., dann gehen alle Autos kaputt!“

Ich gebe offen zu: Ich besteche meinen Sohn! Wenn ich mit beiden Kindern abends allein bin und ich dringend darauf angewiesen bin, dass er mitarbeitet, dann biete ich ihm Pommes gegen Lieb-Sein an. Dazu sei gesagt, dass er unfassbar gerne Pommes isst – wie wahrscheinlich jedes Kind – sie aber seltenst möglich bekommt.
Was sie ja zu einem so guten Druckmittel macht und was uns wiederum in die heutige Situation des Tages brachte!

Zunächst aber sei vom Herzensmädchen berichtet, denn das kleine Genie hat sich heute von ihrer besten Seite präsentiert.
Zunächst legte unser fittes kleines Mädchen nämlich einen richtigen kleinen Sprint ein. Sie ist ja mit ihren zehn Monaten schon so weit, dass sie sich nicht nur an Gegenständen hochzieht – das allerdings tat sie schon mit acht Monaten – sondern mittlerweile auch an ihnen entlang läuft. Heute war sie nun der Meinung sie müsste das besonders schnell tun, um zu mir zu kommen. Und tappelte in so rasantem Tempo die zwei Meter der Schrankwand entlang, dass sie ein oder zweimal sogar freihändig war.
Wirklich freihändig stand sie dann einige Minuten später zwischen meinen Beinen. Und zwar ganz von sich aus und bewusst. Denn eigentlich saß sie sicher auf meinem Oberschenkel. Und plötzlich stemmte sie sich mit einer Hand an meinem T-Shirt hoch, wartete einen Moment und ließ dann den Stoff los.
Und da stand sie. Staunend, abwartend, austarierend und wundervoll in ihrer Begeisterung über ihren gelungenen Coup. Bestimmt fünf, na ja vielleicht auch zehn Sekunden stand sie auf ihren eigenen kleinen Beinchen, ohne sich irgendwo festzuhalten.
Und als wäre dieses kleine Wunder noch nicht genug für einen Tag, legte unsere kleine Maus nach, indem sie ein neues Wort lernte. „Mama“ und „Papa“ und „Da“ kann sie schon und heute entschied sie wohl, dass es der richtige Tag sei, nun endlich mal das schon seit Wochen wie doof vorgesprochene „Opa“ nachzusprechen! Groß war der Jubel als sie in ihrer unnachahmlich tiefen Heavy-Metal-Grummel-Stimme „OOOOO-Pah!“ formulierte! Und noch größer war er, als sie das auch gleich noch dreimal wiederholte.

Nachdem nun unser Tag so angefüllt war von Momenten des Glücks, war ich hinreichend gestärkt für die Abholung des kleinen Mannes. Dieser an sich schöne Abschnitt des Tages war heute eine etwas größere Herausforderung, denn nicht nur das der Herr Papa heute bis 23 Uhr arbeiten musste, er hatte gestern auch noch vergessen, die beiden Lieblings-Kuschelkatzen des Sohnes von Oma und Opa wieder mit nach Hause zu bringen.
Und wie es das beste Lieblingsmamilein der Welt so tut, wurden die beiden Seelentröster, Herzensfreundinnen, Autoritätskätzchen und Schlafkuschelchen natürlich nach der Kita noch von Oma und Opa abgeholt. Man stelle sich nur vor, eine zweite Nacht OHNE! Das geht ja gar nicht.
Entsprechend aufgedreht war auch das Kind.
Und da man seine Pappenheimer ja kennt, war mir schon klar, dass der Abend mit dem Söhnchen schwierig werden könnte.
Und damit kommen wir zurück auf den Beginn dieses Beitrages.

„Wenn du gaaaaaaanz lieb bist,“ – erfahrene Eltern stellen sich an dieser Stelle bitte den entsprechenden Tonfall dazu vor – „und dich heute Abend ganz lieb ausziehst und kein Theater machst, dann essen wir heute Pommes zum Abendbrot!“
Keine Frage, dass das Kind sofort ALLES versprach und keine Frage, dass ich ihm natürlich auch dieses Mal wieder glaubte, dass er sich heute vielleicht, unter Umständen, ganz eventuell doch noch an sein Versprechen erinnert, wenn es so weit ist!
Auf jeden Fall versetzt uns dieses kleine Schaustück der Korruption mitten in das folgende Szenario!

Eine Pommesbude vor einem Supermarkt. Es ist dunkel und kalt. Mutter und Sohn betreten den beheizten Vorraum der Bude. Die Mutter trägt ein Baby in einer Babyschale über der Schulter.
„Söhnlein, ich würde doch gerne zu Hause essen!“
„Nein! Ich will hier essen.“ antwortet das Kind bestimmt, sein Tonfall droht mit Jammerei, sollte sich der Plan ändern. Nun gut, ich hatte ihm genau das in Aussicht gestellt und wir alle wissen, wie flexibel Kinder in Sachen einmal gesagt sind! Richtig: GAR NICHT!
„Ich hätte gerne zweimal Pommes zum hier essen,“ sage ich seufzend zur Bedienung!
„Das dauert einen Moment!“
In jenem Moment dringt ein zaghaftes Stimmchen vom Tisch herüber: „Mama, ich muss mal pullern!“
Genau! Es muss pullern! Jetzt!
„Entschuldigung!“ rufe ich der Bedienung zu. „Wir hätten das doch gerne zum Mitnehmen!“
„Neeeeeeein,“ dringt der empörte Ruf des Kindes an mein Ohr. „Wir essen hier!“
„Käferchen, wie stellst du dir das vor? Hier ist keine Toilette und du musst pullern!“
Das kleine Kerlchen reckt sein Kinn und sagt: „Ich halte an!“
Ein zweifelnder Blick meinerseits: „Wirklich?“
Ein genervter Blick des 3(!) – jährigen Kindes: „Jahaaaa!“
„Ich glaube dir das jetzt, aber wehe, du musst dann doch!“ Eine Aussage, die so dämlich ist, dass selbst der andere Kunde hinter mir sein Lachen nicht unterdrücken kann. Und ich verstehe ihn. Die Situation ist doch recht absurd.
In diesem Moment kommt das Essen und wir verbringen einige Minuten in gefrässiger Stille. Und dann wird das Kind unruhig, zappelt und isst nicht mehr.
„Mama!“ Nun sag es schon mein Kind, raus mit dem Offensichtlichen.
„Ich muss jetzt ganz dringend pullern!“
Jaaaaa! Da sind sie! Die Worte, die ich eigentlich die ganze Zeit erwartet habe. Und nicht nur ich, denn auch die Bedienung hat blitzschnell die restlichen Pommes eingepackt!
„Wenn man muss, dann muss man eben,“ grinst sie und reicht uns die Tüte.
Und dann, als wir schon fast zur Tür raus sind, schießt der Lieblingssohn den Vogel ab!
„Mama, wir müssen noch mal zurück!“
„Wieso?“ frage ich erstaunt.
„Weil ich was trinken muss!“
Ich muss gestehen, ich habe gelacht. Das ist nicht nett, ich weiß und ganz bestimmt wird mein armer Junge jetzt sein Leben lang therapeutische Hilfe benötigen, aber ich konnte einfach nicht anders, als über Absurdität dieser ganzen Situation zu lachen.

Und für alle, die mich nicht über Facebook kennen, gibt es hier noch mein Highlight von gestern:
Da kommt Sohnemann doch gestern von Oma und Opa nach Hause und hat einen Strauß Narzissen in der Hand!
„Was ist das denn,“ möchte ich wissen?
„Das sind Blumen!“ Altklug, aber okay, nichts lehrt einen so gut präzise Kommunikation wie Kinder, nicht war!
„Das sehe ich, aber wieso hast du die?“
Da grinst das Kind und sagt:
„Die sind für dich!“
„Ooooh, wie schön und wo kommen die her,“ versuche ich zu erfahren.
„Aus dem Blumenladen,“ gibt Sohnemann Auskunft. „Da waren wir und ich habe Oma gesagt, sie muss die kaufen, du brauchst Blumen!“
Und das tolle ist, er klingt dabei so, als wäre dies das selbstverständlichste der Welt!
Da ist er also: Mein allererster, von meinem Sohn gekaufter Blumenstrauß, weil er findet, Mama braucht Blumen. Wenn das nicht der perfekte Grund für Blumen ist!
Und ein bisschen stolz bin ich auch, weil er es jetzt schon souverän drauf hat, andere seine Aufträge ausführen zu lassen!

Frhoppe 18.01.2016

30.07.2015 Warum?

Wir sind angekommen. In der von allen Eltern so gefürchteten Warum-Phase. Diese furchtbare Zeitspanne, in der Kinder wirklich bei allem fragen: „Warum?“ Einerseits sah ich dieser Phase relativ gelassen entgegen, hatte ich doch vor einigen Jahren einen Beitrag zu diesem Thema gehört, in dem eine Kinderpsychologin sagte: „Ab und an mal ein gepflegtes DARUM! dürfen sich Eltern erlaube, ohne dass die kindliche Neugierde für immer zerstört wird!“ Andererseits kenne ich ja meinen Sohn und seine bisherige Sprachentwicklung ließ vermuten, dass er es nicht auf einem einfachen Warum beruhen lassen würde.

Und was soll ich sagen?
Wir lasen in einem Märchenbuch. Dort herinnen wurden ein Junge und ein Mädchen dargestellt, Hänsel und Gretel nämlich, und während Hänsel Schuhe trug, stellten wir fest, dass dem Mädel ebenjene fehlten! Nun fragte der Sohn nicht etwa altersentsprechend „Warum!“ sondern „Warum hat das Mädchen keine Schuhe an und wo sind ihre Schuhe eigentlich?“
Ich gebe zu, dass ich nicht mehr oft überrascht bin, wenn unser Sohn wieder eine seiner Weisheiten loslässt. Ich erfreue mich an seiner Wortgewandtheit und bin stolz, dass er so vieles schon so detailliert ausdrücken kann, aber ich falle nicht mehr jedes Mal aus allen Wolken. Aber gestern war es wieder einmal so weit. Ich meine, ohne jedes Zögern solch einen Satz von sich zu geben, der von einer Wissbegierde und einer Fähigkeit zu schlussfolgern zeigt, die man in diesem Alter einfach nicht erwartet – da darf man wirklich mal wieder von schwärmen.
Vor allem, weil ich nicht immer einfach nur begeistert bin. Diese Fähigkeit unseres kleinen Mannes bereitet mir mitunter auch Sorgen, denn Menschen neigen dazu, anhand der Sprache zu beurteilen, was ein Kind alles schon können muss. Das führt dazu, dass unser kleines Kerlchen oft überschätzt wird. Er soll am besten alles so gut können, wie sprechen. Und dabei hat er gerade im motorischen Bereich noch Aufholbedarf, denn er ist – mal ein bisschen gemein gesagt – manchmal ein echter kleiner Körperklaus. Wenn er rennt, dann läuft er zum Beispiel nicht schneller, sondern zieht seine Arme an und bewegt sie euphorisch nach rechts und links. Und er kann nicht hüpfen. Es sieht unheimlich niedlich aus, wie er versucht zu hüpfen, aber sich wirklich vom Boden lösen, das hat er einfach noch nicht raus. Das alles ist nicht schlimm und er ist auch noch nicht hinterher damit, er ist nur eben in diesen Dingen altersgerecht und das wird nicht immer gewürdigt. Natürlich muss man da ein Auge drauf haben, aber man sollte es eben auch nicht überbewerten.
Und vor allem nicht vergleichen mit anderen Kindern. Erst recht nicht mit seiner Schwester. Denn die kann sich mit ihren vier Monaten nicht nur schon auf den Bauch drehen, sondern versuchte sich heute allen Ernstes im Krabbeln, wobei sie sich gar nicht so schlecht anstellte. Beide Knie hatte sie schon unter den Bauch gezogen und streckte den Hintern fröhlich in die Höhe.

Frhoppe 30.07.2015

28.05.2015 Unser Sohn ist ein ganz Süßer – oder: Unser erstes Entwicklungsgespräch.

Heute endlich war es soweit – der Moment, den wir so lange schon erwartet/gefürchtet/erhofft und noch so vieles andere hatten. Irgendwie war es ein bisschen wie bei einer Prüfung. Was würden wir über unseren Sohn hören? Etwas Schlimmes? Nur Gutes? Die Vernunft sagt einem ja, dass diese Gespräche nicht der Bewertung dienen, dass sie nur informieren sollen über den Stand der Entwicklung. Aber die Gefühle, ja, die sind da etwas anderes. Gestern Nachmittag hatte ich noch scherzend zur Bezugserzieherin gemeint, dass ich gar nicht weiß, was ich erwarten soll, aber so wirklich ein Scherz war das nicht, denn wir waren wirklich komplett ahnungslos was dabei passiert und alle Eltern hoffen ja, dass ihr Kind gaaaaanz toll ist – auch wenn sie natürlich wissen, dass es das ist, egal, was die ganzen anderen Ahnungslosen da draußen reden 😉 !
Aber im Ernst: Man macht sich seine Gedanken, bei uns vor allem über die Verhaltensänderung unseres Sohnes seit der Geburt seiner Schwester, seit der er sich deutlich aggressiver zeigt, aber auch über den Fortschritt seiner motorischen Fähigkeiten. Bei seinen sprachlichen Fähigkeiten machten wir uns keine Sorgen, aber auch da waren wir sehr interessiert, was die Erzieherin dazu zu sagen hat. Grundsätzlich waren wir daran interessiert, ob unser Bild von unserem Sohn mit dem in der Kita übereinstimmt.
Das tut es! Weitestgehend zumindest, denn die ein oder andere Überraschung gab es schon.
Als erstes sprachen wir über die Problematik Verhaltensänderung bei unserem Sohn. Die Erzieherin fragte sehr behutsam, ob und wie weit uns denn etwas aufgefallen sei. Natürlich haben wir das bemerkt, ich hatte ja auch schon an der ein oder anderen Stelle darüber geschrieben, dass der kleine Mann sehr viel mehr schlägt/tritt/beißt und ähnliches. In der Kita haben sie das in diesem Maße nicht bemerkt, aber doch auch eine ähnliche Verhaltensänderung. Vor der Geburt der kleinen Maus war er nämlich eher derjenige, den die Erzieher vor anderen beschützen mussten, weil er sich quasi gar nicht wehrte. Jetzt ist es andersherum, die Erzieher müssen die kleinen vor ihm beschützen. So wie ich das verstanden habe, nicht weil er sie so aggressiv behandelt, wie uns, sondern weil er zu impulsiv und aggressiv in seiner Zuneigung ist. Das äußert sich z.B. so: Er will ein Kind umarmen und tut das auch, aber so fest und lange, dass das Kind anfängt zu weinen und selbst dann lässt er noch nicht los. Er respektiert also die Grenzen dieses Kindes nicht, vielleicht weil er es nicht will, vielleicht aber auch, weil er sie nicht wahr nimmt! Das ist für mich sehr wichtig zu wissen, denn ich lege sehr großen Wert darauf, dass diese Grenzen eingehalten werden. Natürlich darf unser Sohn immer kuscheln kommen und uns auch anfassen, aber ich habe z.B. direkt nach der Geburt eine sehr ernste Diskussion zum Thema „Titties auspacken“ mit meinem Sohn geführt, weil er beim kleinsten Schrei seiner Schwester sofort anfing, mit den Ausschnitt herunter zu ziehen. Sehr ruhig und geduldig – weil mehrfach – erklärte ich ihm, dass das meine Titties sind und dass ich darüber entscheide, wann ich die auspacke, er würde auch nicht wollen, dass ich ihm auf der Straße die Hose herunter ziehe. Genauso gehe ich aber auch mit seinem durchaus schon vorhandenen Scham- und Körpergefühl um. Ich habe von der Ärztin den Auftrag bekommen, seine Vorhaut im Auge zu behalten, ob sich da alles gut entwickelt. Ich frage ihn jedes Mal erst, bevor ich dort etwas untersuche und da ich das nicht täglich machen muss, respektiere ich es uneingeschränkt, wenn er Nein sagt. Egal wie klein mein Sohn ist, es ist sein Körper und er darf darüber entscheiden, wer ihn dort wo anfässt – dass gilt für fremde Frauen im Supermarkt, die ihn ungefragt im Gesicht stricheln und von ihm ein gepfeffertes „Nein! Nicht anfassen!“ zu hören bekommen, dass gilt für Freunde und Verwandte, die ein Küsschen von ihm wollen, dass er nicht immer gibt und das gilt auch für mich und seinen Papa! Sein Körper, seine Regeln. Ich glaube, dass ist das Beste, was ich tun kann, um ihn zu schützen und um ihm beizubringen, dass andere dieses Recht ebenso haben.
Glücklicherweise kann ich mit meinem Sohn schon sehr gut über solche Dinge reden, denn er hat ein unheimlich großes Verständnis und einen sehr großen Sprachschatz. Er ist in diesem Bereich seinem Alter weit voraus, was uns auch die Bezugserzieherin im Gespräch bestätigte. Sie ist immer wieder verblüfft, was er alles für Wörter kennt und vor allem, dass er in seinen mitunter sehr langen und verschachtelten Sätzen schon sehr logisch schlussfolgert, nach dem Motto „Wenn? Dann!“. Das ist so bemerkenswert, dass sie sogar wissen wollte, ob wir unseren Sohn speziell fördern, was wir aber zu ihrer Erleichterung verneinten. Wir haben nur nie in Babysprache mit ihm geredet, ich habe von Anfang an alles, was ich tat, kommentiert und ihm auch mit fünf Monaten schon Geschichten vorgelesen. Na klar verstehen Babys zu diesem Zeitpunkt den Inhalt noch nicht, aber sie hören das Sprachmuster und die Grammatik und das legt den Grundstein. Auch unsere Art ihn zu berichtigen – denn richtige Grammatik ist etwas, das mir ziemlich wichtig ist – trägt wohl dazu bei, dass er so gut sprechen kann. Ich habe zwar gehört, dass man Kinder nicht berichtigen soll, weil das ihr Selbstbewusstsein schwächt, aber laut unserer Erzieherin haben wir es instinktiv richtig gemacht. Wir berichtigen zwar, aber durch positive Bestätigung. Wenn unser Sohn beispielsweise sagt „Mama, Papa hat ihre Brille auf!“ dann antworte ich „Stimmt, du hast Recht, der Papa hat seine Brille auf!“. Ganz nebenbei hört er die richtige Version, ohne dass ich ihn wirklich berichtigt hätte. Das ist wohl ein guter Weg, damit umzugehen. Besonders spaßig ist das können unseres Sohnes wohl im Bereich Zahlen und Buchstaben. Als sie ihn fragte, wo er wohnt – das müssen die Kinder in diesem Alter benennen können, also nicht die Daten, aber so Dinge wie „In einem großen Haus!“ oder „da beim Edeka!“ oder so was – sagte er ihr die Hausnummer und die ist immerhin zweistellig und war richtig. Und ganz absurd wird es, wenn es Buchstabensuppe gibt! Da kommt unser Kind kaum zum essen, weil es immer wieder Buchstaben findet, die es kennt und das laut kund tut. „Da habt ihr wirklich ein gesegnetes Kind!“ schloss unsere Erzieherin ihren Bericht zum Thema Sprachentwicklung und kognitive Fähigkeiten.
Auch sonst ist er ein tolles Kind. Er macht sehr gerne mit bei Kitaaktivitäten, wie Malen oder Kneten, ist sehr offen gegenüber neuen Spielen und Zeitvertreiben und ist auch bereit z.B. beim Morgenkreis aktiv mitzumachen – besonders beim Singen. Das tut er sehr textsicher und so inbrünstig und laut, dass die Erzieherin neulich richtig zusammengezuckt sei. Das freut natürlich die choraktive Mama sehr 😀 . Er kann sich aber auch sehr lange mit sich selbst beschäftigen, spielt sehr lange, sehr konzentriert und auch allein. Mit anderen Kindern spielt er noch nicht so sehr, aber das ist dem Alter auch noch nicht so sehr üblich und liegt auch nicht daran, dass die anderen Kinder ihn „ausschließen“ würden oder er nicht mit anderen Kindern kann, sondern daran, dass er generell ein eher ruhiges, bedächtiges, manchmal zurückhaltendes, vielleicht sogar träumerisches Kind sei.
Dies war der Punkt, an dem ich überrascht war. Bei träumerisch ging ich noch mit, der kleine Mann ist schon manchmal ein rechter „Hans-guck-in-die-Luft“, aber ruhig? Bedächtig? Zurückhaltend gar? So kennen wir ihn überhaupt nicht. Unser Sohn ist laut, lärmend, quatscht am laufenden Band und haut Sprüche raus, da ist manch Großer sprachlos. Schüchtern kennen wir ihn seit der Geburt seiner Schwester, da tut er sich deutlich schwerer damit hinter meinen Beinen hervor zu kommen und hallo zu jemandem zu sagen, den er nicht einmal die Woche sieht. Das traf selbst meine Schwester und meinen Papa! Aber ruhig und zurückhaltend ließ mich dann doch aufhorchen. Sollte es etwa ein Problem in der Kita geben, von dem ich nichts weiß?
Nein! Beruhigte uns die Erzieherin. Alles ganz normal. Unser Sohn wird einfach einfach in größeren Gruppen ruhig. Er beobachtet erst einmal die Situation, macht vieles mit sich aus und nimmt sich zurück, wenn es ihm zu viel wird. Das haben wir mitunter auch schon zu Hause beobachtet. Wenn es sehr wuselig ist, dann geht er in sein Zimmer und spielt da eine geraume Zeit allein, bis er uns ruft oder er wieder zu uns kommt. Je kleiner die Gruppe, in der er sich befindet, desto aufgeschlossener und redseliger wird er. Das ist besonders auffällig in der Kita nach dem Mittagschlaf – den er ja nicht macht – wenn nur zwei oder drei Kinder mit ihm wach sind. Dann schnattert er, was das Zeug hält und kommt richtig aus sich raus. Es ist also nur folgerichtig, dass er zu Hause sehr viel lebhafter ist, denn da hat er ja zumeist sehr kleine Gruppen, die in der Regel aus Personen bestehen, die sich eins zu eins mit ihm befassen. Allerdings ist uns auch schon aufgefallen, dass er bei Familienfeiern immer erst seine Zeit braucht, bevor er wieder „er selbst“ wird. Er beobachtet erst einmal und wen er nicht mag, zu dem geht er auch nicht hin oder ist dann einfach ganz stumm.
Der letzte Punkt im Entwicklungsgespräch betraf die Grob- und Feinmotorik. Da kam raus, dass unser Sohn zwar durchaus altersgemäß einzuschätzen, aber dabei eher behäbig ist. Er macht und kann alles, was er können muss, aber mitunter sehr langsam und bedächtig und mit wenig Körperspannung. Unsere Erzieherin benutzte den Ausdruck er sei sehr mit dem Boden verhaftet, was übereinstimmt mit unserer Beobachtung, dass er noch nicht wirklich hüpfen kann und wenn er rennt, dann steigert er dabei sein Tempo nur unwesentlich, winkelt aber seine Arme an und dreht seinen Oberkörper hin und her. Er löst sich einfach noch nicht so sehr vom Boden, aber das ist auch noch nicht weiter bedenklich und sie hat es auch nur erwähnt, damit man es schon einmal gehört hat. Genauso verhält es sich mit seiner Fähigkeit einen Stift zu halten z.B. Das kann er auch noch nicht, aber das ist auch nicht so arg schlimm im Moment.
Insgesamt kann sie aber sagen, dass unser kleiner Mann sehr gut angekommen ist in der Kita. Wir hatten zwar eine etwas längere Eingewöhnungszeit, die sich über zwei Monate hinzog, aber die hat sich gelohnt, denn jetzt fühlt sich unser Käfer pudelwohl dort und hat vor allem mittlerweile alle Erzieher angenommen, nicht nur seine Bezugserzieherin. Das macht es nicht nur den Erziehern leichter, sondern vor allem auch ihm, wenn er dann doch mal eine Not hat. Denn dann lässt er sich auch in der Kita sehr gut trösten und scheut sich nicht, mit seiner Sorge auch zu einem der Erzieher zu gehen. Das beruhigt mich sehr.
Ich bin also mit einem guten Gefühl aus dem Erziehungsgespräch gegangen. Einiges war mir neu, anderes kannte ich schon, aber alles in allem stimmt das Bild, dass wir ganz subjektiv von unserem Sohn haben, mit dem anderer Menschen überein und das stimmt mich glücklich, denn es heißt, dass mein Sohn von ganz vielen Menschen geliebt und geschätzt wird.
„Euer Sohn ist wirklich ein Schatz – und das sage ich nicht einfach nur so: Er ist ein ganz Süßer!“
Recht hat sie, die Erzieherin ❤

Frhoppe 05.06.2015

27.05.2015 Mama, wir haben eine Kirche gemalert!

Nein, dieser Satz ist kein Versprecher. Unser Strahlemann meint nicht, dass er eine Kirche auf ein Blatt Papier gemalt hat! Er hat wirklich und tatsächlich eine Kirche gemalert. Guuuuut, es war eine aus Umzugskartons und mit Papier beklebte Kirche, aber er hat sie gestrichen – in einem viel zu langen Malerkittel und mit seiner eigenen Farbrolle. Mächtig stolz war er, denn er war das einzige Kind, dass helfen durfte, wenngleich das eher daran lag, dass er nicht einverstanden war mit einer Trennung von seiner gerade entdeckten Frau Mama.

Und das kam so:
Wie das in Kitas so ist, werden die Eltern ab und zu um Beteiligung an diversen Vorbereitungen gebeten. Dieses Mal sollte ein Wagen für einen Festumzug gestaltet werden und weil wir ja ein evangelischer Kindergarten sind, sollte darauf nun eine Kirche stehen. Eigentlich sollte sie durchaus der angegliederten Kirche ähneln, aber das erwies sich doch als zu schwierig, also wurden acht Umzugskisten zum Kirchenschiff zusammen gestellt und aus zwei zweiteren Umzugskisten entstand der Turm. Während eine Mama mit der Hilfe meines Sohnes – er sagte ihr immer, wo sie noch abschneiden musste – die Turmspitze erstellte, tüffelten wir drei anderen Mamas mit Hilfe der Erzieherin am Dach der Kirche, was uns mittels Malertape und Unmengen Heißkleber auch ziemlich gut gelang.
Während der gesamten Bauarbeiten wuselte der kleine Mann durch unsere Füße, denn was ich mir fast schon gedacht hatte, war eingetreten. Sobald der kleine Kerl mich erblickt hatte – und das war ziemlich schnell – war er aus dem Raum nicht mehr heraus zu bekommen. Ursprünglich sollten die Kinder alle im Garten bleiben und von außen zugucken, aber meinem Sohn war nichts zu machen. Alle Versuche, ihn im Garten zum spielen zu bewegen, schlugen fehl. Selbst, dass ich ihm seine Schwester in der Autoschale nach draußen stellte, damit er nicht das Gefühl hat, die darf und ich nicht, half nichts. Einige Mädchen fanden das Baby totaaaal süß und scharten sich um den Autositz, der kleine Mann klammerte sich weiter an mein Bein und weinte und schrie, als ich ihn einer Erzieherin übergab, blieb aber erst einmal bei ihr. Für zwei Minuten! Dann kam er wieder in den Raum mit den Bauarbeiten und erklärte mir mit weit aufgerissenen, tränenumflorten blauen Augen, dass er bei mir bleiben müsse. Er müsse schließlich helfen. Ich ließ ihn. Sicher wäre es einfacher gewesen, ihn aus dem Weg zu haben, in Sicherheit vor allem, denn überall lag Werkzeug herum, und ich versuchte auch noch mehrmals ihm das draußen spielen schmackhaft zu machen oder ihn zu überreden mit den Mädchen der anderen Mamas und der Kitaleiterin zu spielen, aber ich konnte ihn auch so gut verstehen. Er hilft einfach unheimlich gerne, trägt gerne an schweren Taschen mit – „Weißt du Mama, ich träge dass, damit du dass nicht allein machen musst!“ –, fässt am Autositz an, schiebt den Kinderwagen, bringt Müll in die Mülltonne – „Ich bringe das nur schnell in die Küche!“ – und und und. Er möchte so vieles mitmachen, nützlich sein und eben gleichzeitig bei seiner Mama sein, die er im Moment wirklich selten ganz für sich hat. Mag sein, dass dies für die anderen Mamas und die helfenden Erzieherinnen umständlicher war, aber das glaube ich eigentlich nicht, denn sie stellten sich wunderbar auf unseren Sohn ein. Der kleine Mann wurde super eingebunden. Er durfte – gesicherte – Cuttermesser anreichen, wies uns darauf hin, wenn wir eine Schere liegen lassen hatten – indem er sie uns brachte und sagte: „Mit Scheren darf ich nicht spielen!“ Jaaaaa, mein Sohn, da hast du absolut recht! Sehr gut, dass du das erkennst!!! – und sagte, wie schon erwähnt der Kirchturmspitze bastelnden Mama immer sehr genau, wo sie abschneiden musste. Während dessen bediente er sich an dem Teller mit Keksen, der eigentlich für die Mamas bereit gestellt worden war. Immer wieder tauchte die kleine Hand hinter dem Tischchen auf und schnappte sich einen Keks. So richtig glücklich war ich damit nicht, aber wenn ich ehrlich bin, hatte ich in dieser Situation keinen Nerv für den Wutausbruch, der unweigerlich auf ein Verbot folgen würde. Normalerweise fechte ich diesen Kampf aus, nach zwei, maximal drei Keksen ist Schluss, egal wie sehr er meckert, aber wir wollten voran kommen und keiner der anderen hatte ein Problem mit den abnehmenden Keksen, also sei’s drum. Dann bekommt er dafür morgen keinen Keks. Da ist er ohnehin bei seiner Oma mütterlicherseits, die hält nicht viel von Süßkram.
Allerdings waren alle Kekse vergessen, als die Malerkittel kamen. Also nicht wirklich Kittel, eher Schürzen – zumindest für uns Erwachsenen. Der kleine Mann wurde komplett verhüllt von diesem Ding, was unheimlich niedlich aussah, wie er da in seiner Toga durch die Gegend watschelte und fleißig mit seiner weißen Farbrolle die Kirchenwände weißte. Es ist natürlich klar, dass der ein oder andere Farbunfall nicht ausblieb – seine Hose war danach trotz des bodenlangen Kittels weiß gesprenkelt und die grauen Spitzen seine Schuhe waren weiß. Auch fand er es unheimlich lustig, seine Hand in den Farbeimer zu tunken, was ich nicht ganz so grandios fand, denn er machte danach Anstalten, die an seiner Hand haftende Farbe auch ablecken zu wollen. Allerdings hatte ich hier ein Aha-Erlebnis, denn offenbar wusste das kleine Genie sehr genau, dass das Zeug nicht essbar und auch nicht gesund ist, denn er führte zwar die Hand Richtung Mund, tat dies aber mit einem deutlichen Zögern und so langsam, dass ich mühelos seine Hand festhalten konnte. Da standen wir nun: Aug in Aug, ich seine beiden Hände festhaltend, in einer Pattsituation, denn ich wollte, konnte aber seine Hand nicht sauber machen, denn wenn ich ihn losließ würde er den Geschmackstest vielleicht doch noch durchführen und in der anderen Hand hielt er seine weiße Malerrolle, mit der ebenfalls gewaltigen Schaden anrichten können würde. Zum Glück reagierten die anderen Mamas großartig, indem eine mir Küchenpapier brachte und eine andere die gefährliche Rolle an sich nahm, sodass wir dann auch gleich Hände waschen gehen konnten.
Insgesamt war es ein wirklich großartiger Nachmittag. Gegen Ende stießen die beiden Töchter der anderen Mamas noch zu uns und halfen beim Einräumen der Bausteine und als wir endlich sauber gemacht hatten, konnten wir glücklich und zufrieden nach Hause fahren.
„Mama, ich habe eine Kirche gemalert!“ verkündete mein kleiner Käfer im Auto stolz.
Ja, das hast du, du wunderbarer kleiner Kerl. Ganz großartig hast du das gemacht und so lieb bist du gewesen, dass ich wieder einmal nur über dich Staunen kann.
Und weil der Tag ernährungstechnisch eh schon verloren war, gab es zur Belohnung auf dem Heimweg noch die so seltenen „ein Pommes“ – die kleine Tüte von dem Laden mit dem großen M – die der kleine Mann auf dem Rücksitz selig vor sich hinschmatzte.

Frhoppe 04.06.2015

15.05.2015 Waaah! Was ist das? – Oder wie unsere Tochter ihre Hand entdeckte!

Heute war ein wundervoller Tag. Da nun der Sohnemann gestern ja so sehr spät im Bett war, schlief er heute auch verhältnismäßig lange, wodurch er auch recht gute Laune hatte. Er zog sich ziemlich kooperativ an, wenn auch erst, nachdem er erfahren hatte, dass heute eine bei ihm beliebte Freundin zu Besuch kommen sollte – bei uns ist sie natürlich auch beliebt, aber bei ihm ist das besonders erwähnenswert, weil sie sogar direkt mit Hand und Worten begrüßt und ziemlich schnell in sein Spiel eingebunden wurde. Beides ist in letzter Zeit nicht unbedingt üblich, erst recht nicht bei Leuten, die seltener als einmal die Woche auftauchen. Allerdings muss auch zugegeben sein, dass diese Freundin sechs selbstgemachte Bärentatzen – oder auch Magdalenas – mitgebracht hatte, von denen vier im Bauch des kleinen Mannes landeten. Ein wirklich gut durchdachtes Bestechungsmittel, ist es doch nicht nur süß, sonder fesselt auch den kleinen Fressbär an den Tisch, wo er sich dann wieder an den Besuch gewöhnen kann.

Nachdem die Freundin dann wieder losgegangen war, beschlossen wir den Tag im nahegelegenen Park auf dem Spielplatz ausklingen zu lassen. Und während wir da so mit dem Kinderwagen unsere Kreise zogen und das kleine Käferchen hingebungsvoll am zweiten Waffeleis seines Lebens leckte, ertönten plötzlich aus dem Kinderwagen laute, ebenso hingebungsvolle Schmatzgeräusche. Etwas irritiert ob dieser ungewohnten Laute wagten wir einen Blick …
… und stellten fest, dass die kleine Maus an ihrer Hand nuckelte. Eine weiterführende Beobachtung ergab, dass sie die Hand zielsicher zum Mund führen kann, um dann daran saugen zu können. Das ist ein gewaltiger Schritt für so einen kleinen Menschen, denn es ist eine bewusste Steuerung ihrer Arme. Sie möchte an ihrer Hand nuckeln, also muss sie diese zum Mund heben und dann auch noch dabehalten. Wer mal ein Baby in seinen ersten Lebenswochen beobachtet hat, weiß, dass das nicht so selbstverständlich ist, wie es klingt. Zumal sie für diesen Akt des Körperkultes sogar ihren Nuckel ausgespuckt hat. Da wird einem ganz glücklich und zugleich ganz wehmütig ums Herz – so groß ist sie schon, acht Wochen alt seit gestern und kann jetzt schon ganz breit lachen und gurren und sogar ihre Hand zum Mund führen. Und ehe ich es mich versehe, stehe ich da und sehe ihr dabei zu, wie sie dasselbe über ihr Kind sagt. 😉

Frhoppe 15.05.2015